Pflegehinweise
Inbetriebnahme
Eine Uhr mit Handaufzug sollte so lange aufgezogen werden, bis ein Widerstand spürbar wird. Eine Automatikuhr läuft natürlich automatisch. Wenn die Uhr jedoch längere Zeit nicht in Betrieb war, dann sollte man sie wie eine Handaufzugsuhr aufziehen. Dies geschieht über die Aufzugskrone – 40 Umdrehungen sind die Regel. Die Krone braucht dabei nicht immer vor- und zurückgedreht werden, sondern nur vorwärts!
Zeit- und Datums-Einstellung
Bitte vermeiden Sie die Benutzung der Datumschnellschaltung zwischen 21:00 Uhr und 3:00 Uhr. Der Mechanismus der Datumeinstellung ist während dieser Zeit im Eingriff und das Werk könnte dadurch beschädigt werden. Bitte vermeiden Sie auch, die Zeiger über 24:00 zurückzudrehen.
Aufbewahrung
Wenn Sie Ihre Uhr längere Zeit nicht benutzen möchten, dann bewahren Sie die Uhr an einem trockenen und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort auf. Hitzeeinwirkung bei Sonne oder in der Sauna sind zu vermeiden. Das hochwertige Öl an den Lagerstellen kann sich bei Hitzeeinwirkung chemisch verändern, so dass die schmierende Eigenschaft abnimmt und die Ganggenauigkeit und die Gangdauer sich verschlechtert.
Ganggenauigkeit
Eine Quarzuhr geht in der Regel immer genauer, als eine mechanische Uhr. Eine mechanische Uhr hat eine Unruhe. Diese schwingt mit einer bestimmten Herzzahl, welche zwischen 18000 A/h und 32000 A/h liegt. Selbst eine absolut perfekt regulierte Uhr kann ungenau gehen. Der Grund dafür sind physikalische Einflüsse, wie z.B. Temperatur oder Trageverhalten. Um eine Uhr perfekt zu regulieren, müsste sie genau an das Trageverhalten des Eigentümers angepasst werden, da schon die Temperatur und die Anziehungskraft der Erde ausreicht, eine Unruhe ein wenig langsamer oder schneller schlagen zu lassen. Die Ganggenauigkeit Ihrer mechanischen Uhr kann in einem gewissen Maß (+/- 3 Sekunden) von Ihnen leicht beeinflusst werden. Wenn Sie die Uhr nachts ablegen, dann können Sie diese in verschiedene Positionen hinlegen. Krone ist oben: Die Uhr läuft langsamer. Zifferblatt unten oder oben: Die Uhr läuft schneller.
Vorsicht vor starken mechanischen Einflüssen
Untersuchungen haben gezeigt, dass wiederholte Schläge in vertikaler Richtung langfristig zu Schäden an den kleinen Rädern, Lagern und Federn führen kann. Diese Belastung tritt zum Beispiel beim Mountainbiken, Squash und Tennis auf, also bei allen Sportarten, bei denen das Handgelenk permanent Stößen ausgesetzt ist oder ruckartige Bewegungen ausführt.
Service und Reparatur
Die meisten Uhrenhersteller empfehlen eine Wartung der Uhr aller 3-5 Jahre. Wir vertreten eine andere Ansicht: Eine Wartung kostet viel Geld und sollte nur durchgeführt werden, wenn die Uhr eine stärkere, nicht mehr zu regulierende Gangabweichung hat, z.B. wenn sie beginnt, stark vor- oder nachzugehen oder die Gangdauer stark abnimmt. Bei einem Service wird das Uhrwerk gereinigt, geölt und Verschleißteile werden gewechselt. Es gibt Uhren, die über 20 Jahre ohne eine Wartung auskommen. Des Weiteren empfehlen die Hersteller, die Uhr über einen Juwelier direkt zum Hersteller zu schicken. Wir empfehlen, die Uhr nicht zu einem Juwelier zu bringen, sondern sich direkt an einen Uhrmachermeister zu wenden. Die meisten Uhren können von diesem deutlich günstiger repariert werden. Die Preise beim Hersteller betragen oft ein Vielfaches.
Wasserdichtigkeit
Wenn die Uhr positiv auf Wasserdichtigkeit getestet wurde, dann gilt diese Eigenschaft zum Zeitpunkt der Messung. Wasserdichtigkeit ist nach DIN 8310 keine bleibende Eigenschaft, da vorhandene Dichtungen der natürlichen Alterung und dem Verschleiß unterliegen. Nach starker Beanspruchung, z.B. Fall, Stoß oder starken Temperaturunterschieden, muss die Wasserdichtigkeit auf jeden Fall neu kontrolliert werden. Vor dem Kontakt mit Wasser sollte die Uhr daher von einem Uhrmacher erneut getestet werden. Um eine Uhr beim Händewaschen oder beim Duschen am Arm behalten zu können, sollte sie mindestens mit 3 ATM (30m) getestet sein. Beim Schwimmen ist das Problem nicht das Wasser im Allgemeinen, sondern die schnelle Druckveränderung beim Eintauchen des Armes und dem damit verbundenen Schlag aufs Wasser. Auch müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Krone im verschlossenen bzw. verschraubten Zustand ist.
- Wasserdichtigkeit ist keine bleibende Eigenschaft: Sie sollte jährlich und vor besonderen Belastungen überprüft werden, da die eingebauten Dichtelemente in ihrer Funktion und im täglichen Gebrauch nachlassen.
- Um die Wasserdichtigkeit für bestimmte Anforderungen dennoch zu gewährleisten, gibt es spezielle Konstruktionen mit eingearbeiteten Dichtungen. Diese unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess. Sie werden u.a. von Salzwasser, Schweiß, hohen Temperarturen und Säuren angegriffen.
- Uhrengehäuse sind passgenau aus mehreren Materialien zusammengesetzt, die bei Temperaturschwankungen unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben können.
- Als „wassergeschützt“ („water-resistant“) werden Uhrgehäuse bezeichnet, die widerstandsfähig sind gegen Schweiß, Wassertropfen, Regen usw. Sie müssen, in Wasser eingetaucht, über 30 Minuten bei einer Wassertiefe von 1 m ohne Eindringen von Wasser überstehen. Diese Uhren sind für den normalen, täglichen Gebrauch bestimmt und dürfen nicht unter Bedingungen verwendet werden, bei denen Wasserdruck und Temperaturen erheblich variieren.
- Bei der zusätzlichen Angabe eines Drucks wie z.B. „3 bar“ sind die Prüfbedingungen verschärft. Die Druckangabe „3 bar“ darf nicht verwechselt werden mit der Tauchtiefe, sondern ist die Definition des Prüfdrucks. Ein Prüfdruck von „3 bar“ wird in 30 m Wassertiefe erreicht.
- Beim Schwimmen und beim Sprung ins Wasser kann kurzfristig durchaus ein größerer Druck auf die Dichtelemente entstehen, als der garantierte Prüfdruck. Besonders gefährdet sind die Uhren, wenn man nach längerem Sonnenbaden ins Wasser springt, weil sich dann der Aufschlagdruck mit dem Unterdruck durch die Abkühlung addiert, was leichter zu Schäden führen kann. Eine Uhr, die zum Schwimmen und Tauchen verwendet wird, sollte in der übrigen Zeit besonders pfleglich behandelt und gelagert werden und jährlich vom Fachgeschäft auf Wasserdichtigkeit überprüft werden.
- Die Krone jeder Uhr sollte beim Tragen immer eingedrückt oder bei verschraubter Krone immer gut festgeschraubt sein. Bitte überprüfen Sie das vor jedem Kontakt mit Wasser!
- Und hier noch ein wichtiger Hinweis bzw. Fehler; der oft vom stolzen Träger einer neuen wasserdichten Armbanduhr gemacht wird: Betätigen Sie unter Wasser NIE die Bedienknöpfe einer Armbanduhr. Egal, wie hoch die Dichtigkeit angegeben ist.
- DIN 8310 regelt Kriterien für Konstruktion und Prüfdruck, den neue Uhren aushalten müssen. Die Widerstandsfähigkeit wird in "bar" angegeben und auf dem Gehäuseboden vermerkt.