Das Tourbillon ist ein Zeugnis von hoher Uhrmacherkunst und wird bei zahlreichen Luxusuhren als wertvolle Komplikation gepriesen. Dabei handelt es sich rein technisch betrachtet um keine Komplikation, sondern um eine wertvolle Vorrichtung zum Erhalt der Ganggenauigkeit bei mechanischen Uhren. Übersetzt aus dem Französischen bedeutet Tourbillon „Wirbelwind“.!–more–>

Beim Kauf einer Luxusuhr mit einem feinen Mechanik werden Sammler und Uhrenliebhaber dem Begriff „Tourbillon“ häufiger begegnen. Diese ausgeklügelte Funktion hat ihren Ursprung in den einstigen Taschenuhren im 18. und 19. Jahrhundert, deren Ganggenauigkeit durch das senkrechte Tragen erheblich beeinflusst wurde.

Tourbillon
Tourbillon

Entwicklung des Tourbillon durch Abraham Louis Breguet

Dieser komplexen Problematik nahm sich 1795 Abraham Louis Breguet an, der daraufhin das Tourbillon entwickelte und damit die Uhrenwelt revolutionierte. Die Ausgangslage des Problems bestand darin, dass die Taschenuhren in den Westen oder Hostentaschen stets senkrecht getragen wurde und die im Inneren verbaute Unruh als Triebfeder immer gegen die Schwerkraft ankämpfen musste. Auf dem Weg nach unten war die Unruh minimal schneller und auf dem Weg nach oben immer ein wenig langsamer – dadurch wurde die Ganggenauigkeit der Taschenuhren mit der Zeit beeinflusst.

Das Tourbillon lässt den Käfig mit der Unruh entgegen einmal in der Minute um sich selbst drehen und wirkt somit der Schwerkraft entgegen. In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wurden Weiterentwicklungen des Tourbillons vorgenommen, wie das fliegende Tourbillon von Alfred Helwig. Eine noch recht junge Weiterentwicklung ist das Gyrotourbillon von Jaeger-LeCoultre. Hier rotiert der Käfig des Gyrotourbillons dreidimensional, wobei sämtliche Wirkungen der Schwerkraft komplett ausgeglichen werden.

Die Geschichte des Tourbillons

Ist das Tourbillon noch zeitgemäß?

Der Wandel von der Taschenuhr zur Armbanduhr ist mittlerweile fast vollständig vollzogen, obwohl es natürlich weiterhin Liebhaber von Taschenuhren geben wird. Bei einer Armbanduhr ist das Tourbillon wenig zeitgemäß, schließlich existiert die Problemgrundlage dort nicht mehr. Statt einer konstanten senkrechten Haltung der Unruh, ist der Arm eigentlich permanent in Bewegung und die Schwerkraft muss nicht ausgeglichen werden.

Allerdings ist das Tourbillon weiterhin eine attraktive Funktion und vor allem ein Zeichen höchster Uhrmacherkunst. Wohl auch deshalb entscheiden sich viele Manufakturen weiterhin für die Nutzung des Tourbillons.

Tourbillon-Uhren

  • Audemars Piguet Royal Oak Tourbillon
  • Hublot Tourbillon
  • Breguet Tourbillon
  • Patek Philippe Sky Moon Tourbillon
  • A. Lange & Söhne Cabaret Tourbillon in Platin
  • TAG Heuer Carrera Heuer-02T