Das 20. Jahrhundert war geprägt von zahlreichen Ereignissen. Vor allem für Deutschland und Europa waren beispielsweise die beiden Weltkriege und die Industrielle Revolution stark beeinflussend. Auch die Entwicklung von Wissenschaft und Technik schritt voran und somit auch die Weiterentwicklung von Armband- und Taschenuhren.

Einen Überblick zu den Gründungsjahren unserer im Shop vertretenen Luxusuhren im 18. Jahrhundert sowie im 19. Jahrhundert haben wir Ihnen bereits präsentiert. In diesem Beitrag haben wir nun eine Übersicht der im 20. Jahrhundert gegründeten Uhrenmarken zusammengestellt.

Auch in dieser Zeitspanne zeigt sich, dass der Großteil der Unternehmen auch heute noch existiert und weiterhin bekannte Klassiker oder neue Modelle produziert werden. Während in den beiden Jahrhunderten zuvor viele der Uhrenmarken in den Besitz von großen Konzernen wie der Swatch Group oder der Richemont Group übergegangen sind, zeigt sich bei den im 20. Jahrhundert gegründeten Marken eine geringere Zugehörigkeit.

 

Die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts:

Marke	Gründungsjahr (Gründer) Ort	Änderung / heutiger Sitz	Zugehörigkeit
Rolex	1905 (Hans Wilsdorf) in London unter dem Namen „Wilsdorf & Davis“	1908 in „Rolex“ / Genf	–
Montblanc	1906 (August Eberstein) in Berlin	Seit 1997 Herstellung von Armbanduhren / Le Locle	Richemont Gruppe
Ebel	1911 (Eugene Blum und Alice Lévy) in La Chaux-de-Fonds	– / La Chaux-de-Fonds	1999  LVMH-Gruppe, seit 2003 Movado-Gruppe
Fortis	1912 (Walter Vogt) in Grenchen	– / Grenchen	–
Rado	1917 (Gebrüdern Schlup) in Lengnau unter dem Namen „Uhrwerkfabrik Schlup & Co.“	1937 Tochtergesellschaft „Rado Watch Co. Ltd.“ / Lengnau BE	Swatch Group
Tudor	1926 (im Auftrag von Hans Wilsdorf) in Genf	1946 Gründung der Firma „Montres Tudor S.A.“ / Genf	–

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam eine Uhrenmarke auf den Markt, die heute hohes Ansehen und weltweite Bekanntheit besitzt: Die Rede ist von der Marke Rolex, welche 1905 gegründet wurde und sich seit dem auf die Herstellung weitgehend unkomplizierter Luxusuhren konzentriert. Dauerhaftigkeit und Funktionssicherheit stehen auch heute noch bei der Produktion an oberster Stelle.

Schon ein Jahr später folgte die Marke Montblanc, welche sich jedoch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zum Großteil mit der Herstellung von Schreibgeräten und zugehörigen Lederwaren beschäftigte. Erst 1997 wurden die ersten Montblanc-Uhren hergestellt, welche sehr schnell an Prestige gewannen und seit dem für Preise im Luxussegment verkauft werden.

Die 1912 gegründete Marke Fortis ist vor allem dafür bekannt, dass sie seit der Gründung durchgehend Uhren produziert. Fortis hat im Laufe der Zeit mehrere Spezialuhren entwickelt. So gehören nicht nur Modelle mit Chronographen und hoher Wasserdichtigkeit, sondern auch spezielle Taucher-, Weltraum- und Fliegeruhren mit speziell ausgefeilten Funktionen und extremer Widerstandskraft gegenüber Temperatur- und Druckschwankungen zum Sortiment.

 

Die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts:

Marke	Gründungsjahr (Gründer) Ort	Änderung / heutiger Sitz	Zugehörigkeit
Corum	1955 (Gaston Ries und René Bannwart) in La Chaux-de-Fonds	– / La Chaux-de-Fonds	China Haidian Holding
Sinn	1961 (Helmut Sinn) in Frankfurt am Main unter dem Namen „Helmut Sinn Spezialuhren“	– / Frankfurt am Main	–
Porsche Design	1972 (Ferdinand Alexander Porsche) in Stuttgart unter dem Namen „Porsche Design Studio“	– / Stuttgart	–
Maurice Lacroix	1975 (Dr. Peter Brunner) in Saignelégier als Division der Desco von Schulthess AG	2001 als eigenständige Marke „Maurice Lacroix S.A.“ / Zürich	–
Hublot	1975 (Carlo Crocco) in Italien unter dem Namen „Marie-Daniel-Montre“	1980 in „Hublot“ / Nyon und Genf	Moët Hennessy Louis Vuitton
Chronoswiss	1981 (Gerd-Rüdiger Lang) in München	1983 offiziell „Chronoswiss“ / Luzern	–
Nomos	1990 (Roland Schwertner) in Glashütte	– / Glashütte	–
Alain Silberstein	1990 bis 2012 (Alain und Sylvie Silberstein) in Besançon	– / –	–
Franck Muller	1991 (Francesco „Franck“ Muller und Vartan Sirmakes) in Genthod	– / Genthod	–
Glashütte Original	1994 (VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)) in Glashütte	– / Glashütte	Swatch Group

1955 wurde die Luxusuhrenmarke Corum gegründet. Der Name soll sich vom lateinischen Wort Quorum ableiten, was so viel bedeutet wie Mehrheitsbeschluss. Einige Modelle von Corum wie die Admirals Cup, die Meteorite oder die Coin Watch sind geradezu einzigartig und gleichen keiner anderen Uhrenmarke. Beispielsweise besteht das Zifferblatt der limitierten Corum Meteorite aus originalem Meteoritengestein des Meteorits Peary, der 1897 in Grönland gefunden wurde.

Eine sehr bekannte Uhrenmarke ist auch Maurice Lacroix. Sie wurde 1975 in Saignelégier in der Schweiz gegründet. Als eine der ersten Marken konstruierte Maurice Lacroix den Glasboden für Armbanduhren, sodass ein Blick ins Uhrwerk möglich wurde.

Besonders markant für die seit 1983 hergestellten Chronoswiss-Uhren sind die zwiebelförmige Krone und die geriffelte Lünette. Das bekannteste Modell ist die Chronoswiss Régulateur, die erste Armbanduhr mit Regulatoren auf dem Zifferblatt, die in serienmäßiger Ausführung hergestellt wurde.

Die beiden in der sächsischen Stadt Glashütte gegründeten und noch heute produzierenden Unternehmen Nomos und Glashütte Original wurden relativ zeitnah hintereinander gegründet. Nomos erblickte 1990 das Licht der Welt. Die Uhrenmarke zeichnet sich aus durch elegante Zifferblätter in klassischen runden oder quadratischen Gehäuseformen. Zeitgleich gründete Alain Silberstein seine gleichnamige Uhrenmanufaktur, welche es heute jedoch nicht mehr gibt. Diese Luxusuhren sind besonders kreativ gestaltet mit farbenfrohen Zeigern in verschiedenen Formen.

Die vielfältigen Uhren von Glashütte Original gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen und Preiskategorien. Für das Modell Senator wird ein recht ungewöhnliches achteckiges Design verwendet. Weiterhin bedeutend für die Marke Glashütte Original ist das eigens entwickelte und patentierte Panoramadatum, bei dem das Datum über zwei konzentrischen Scheiben angezeigt wird.

 

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Gründung namhafter Uhrenmarken – Teil 1: Das 18. Jahrhundert

Gründung namhafter Uhrenmarken – Teil 2: Das 19. Jahrhundert