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Ein Gehäusedurchmesser von 34mm, 36mm oder 42mm – Bandanstöße von 18mm oder 20mm sowie ein Lug-to-Lug von 48mm. Die Zahlen auf dem Datenblatt einer Uhr können im Kopf des einen oder anderen Interessenten durchaus einige Fragezeichen hervorrufen. Aber keine Sorge Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, die ideale Uhrengröße für Ihren Zeitmesser zu finden und die verschiedenen Messgrößen besser einzuordnen.

In den späten 90er Jahren und den frühen 2000er Jahren tendierten Uhren immer größer und komplizierter zu werden. Der bescheidenere Stil von Zeitmessern aus dem 20. Jahrhundert schien in den Hintergrund zu treten. Dann kam die globale Finanzkrise von 2008 bis 2009 und die anschließende Nachfrage nach subtileren Ausdrücken von Wohlstand und Luxus. China stieg als Markt für Uhren auf und bevorzugte traditionell kleinere Uhrenmodelle. Eine neue Generation von Uhrenenthusiasten, die eine Vorliebe für kleinere Größen hatten und sich an der Geschichte hinter der Uhrmacherei interessierten, tat sich langsam hervor. Seitdem sind kleinere Uhren wieder im Trend, und sogar Marken wie Breitling, Panerai oder Omega, die für ihre modernen, größeren Modelle bekannt sind, haben begonnen, kleinere Uhren anzubieten.

Tipps, Tricks und Trends

Neben dem Durchmesser, der Farbe, dem Material ist auch der Lug-to-Lug beim Kauf einer Uhr zu beachten. Einerseits spielt die Optik einer Uhr eine wichtige Rolle bei der Wahl, andererseits sollte Sie natürlich an Ihr Handgelenk passen und sich so an Ihr Handgelenk schmiegen, dass sie leicht locker sitzt und etwas Luft dazwischen ist. Beachten Sie diese Tipps & Tricks, bevor Sie sich für eine Uhr Ihrer Wahl entscheiden:

Daumenregel für Uhrengrößen:

  • Für „Small Watches“ empfehlen sich Uhrendurchmesser von etwa 34 bis 37 Millimetern.
  • „Medium Size Watches“ haben Durchmesser von etwa 38 bis 41 Millimetern.
  • „Large Size Watches“ umfassen einen Durchmesser von etwa 42 bis 45 Millimetern.

Berücksichtigen Sie Ihre Handgelenkgröße:

  • Die Größe Ihres Handgelenks, auch „Wrist“ genannt, ist entscheidend.
  • Bei einem Handgelenksumfang von unter 6 Zoll passen „Small Watches“ gut.
  • Handgelenke mit einem Umfang von 6 bis 6,5 Zoll sind für „Medium Size Watches“ geeignet.
  • „Large Size Watches“ harmonieren am besten mit Handgelenken über 7 Zoll

Der Case Diameter, also der Durchmesser des Uhrengehäuses, ist die exakte Angabe für die Größe einer Uhr. Interessanterweise muss der Gehäusedurchmesser nicht immer exakt der Auflagefläche des Gehäuses entsprechen. Bei runden Uhrenmodellen ist die Auflagefläche oft größer als der Gehäuseboden selbst.

Hier sind einige beliebte runde Uhrenmodelle mit einem Durchmesser von unter 40mm:

Chopard Alpin Eagle (Small) – rund

Omega Seamaster Aqua Terra 150m Small Seconds – rund

Besonders Breitling hat die Bedeutung der Auflagefläche bei der Beschreibung der Uhrenmodelle erkannt. 

Kantige Uhrenmodelle für schmale Handgelenke, die derzeit im Trend liegen, sind:

Jaeger Lecoultre Reverso Duoface  – eckig

Panthere de Cartier (Lady Stahl) – eckig

Der Lug-to-Lug, auf Deutsch etwa Horn-zu-Horn, bezeichnet das Anstoßaußenmaß oder die Stegbreite eines Zeitmessers. Wie der Größenname schon besagt, wird die Weite von dem einem zum anderen Horn über das Gehäuse hinweg gemessen. Auch das Bandaußenmaß des Metall- oder Lederarmbands spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle und wir stets in der Uhrenbeschreibung mit angegeben. Für eine exakte Bestimmung zwischen Ihrem Handgelenk und der Größe der gewünschten Uhr ist das Lug-to-Lug-Maß entscheidend. Aber auch die anderen Größen wie etwa die Stegbreite, also die Distanz zwischen den beiden Bandanstößen sind von Bedeutung.

Ein Beispiel aus der Praxis: die Marke Nomos Glashütte ist für größere „Hörner“ und einem weiteren Lug-to-Lug bekannt. Deshalb trägt sich eine 37mm Nomos Club Campus am Handgelenk beispielsweise deutlich größer und eher wie eine 39mm Uhr. Diese Uhr passt demnach auch optimal an ein „Medium-Size-Wrist“.

Prominente Luxusuhrenhersteller wie Hublot, Blancpain, Audemars Piguet und sogar Rolex setzen auf runde Gehäuseformen. Rolex zeichnet sich jedoch durch die geschickte Kombination eines runden Zifferblatts mit einem Tonneau förmigen, Vintage-inspirierten Gehäuse aus, wie bei der Rolex Oyster. Einen interessanten Überblick über verschiedene Gehäuseformen und deren Marken bietet folgender Blogartikel: 

Bestimmen Sie die passende Größe des Uhrengehäuses – Zeitauktion – UhrenBlog

Insgesamt ist für viele Uhrenliebhaber die Wahl einer passenden Uhr wegen ihrer fast unendlichen Auswahl eine Wissenschaft für sich. Obwohl manche Uhren auf dem Papier eventuell den gleichen Lug-to-Lug aufweisen, kann die Uhr später am eigenen  Handgelenk etwas größer wirken. Auch der Farbton setzt bei der Optik eine gewisse Nuance. Bei Uhrenmodellen aus Roségold etwa kann es passieren, dass sie wuchtiger wirken als ihre Silbervarianten. So passt eine Rolex Yacht-Master in 37mm auch optimal an mitelgroße Handgelenke. Nicht zu unterschätzen ist daneben das Material der Uhr, das bei Titan von leicht bis zu schwer schwanken kann. Der Trend geht von festen Klunkern weg, hinzu zu leichten Uhren mit Titangehäuse. Beispielsweise setzt Tudor bei der Pelagos, Sinn bei der T50 und TAG Heuer bei der Aquaracer auf dieses robuste und gleichzeitig leichte Metall.

Trends im Uhrendesign:

Die aktuellen Uhrentrends sind geprägt von Minimalismus mit klaren Zifferblättern und schlichten Gehäusen oder neu aufgelegten Vintage-Klassikern, welche dann auch die original kleinere Größe als Maßstab nehmen. So beispielsweise zuletzt geschehen bei der Tudor Black Bay 54. Allgemein gilt: Je flacher das Uhrenmodell ist, desto eher passt es zu schmaleren Handgelenken. Schlankheit ist bei Uhren im Trend und bringt Stil und Komfort für schmale Handgelenke mit sich – eine wahre Renaissance des Downsizings und ein kleiner Segen für Uhrenmarken wie Cartier Bulgari und Nomos.