Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts feierte die Armbanduhr aufgrund ihrer verschiedenen Funktionalitäten und Handhabung ihren endgültigen Durchbruch. Im Laufe der Jahrzehnte eroberten namhafte Hersteller wie Rolex, Cartier und Omega mit ihren mechanischen Zeitmessern den Markt. Wobei viele Modelle erst durch ihre prominenten Uhrenträger zu einer echten Berühmtheit wurden. Mit einer kleinen Zeitreise durch die Geschichte blicken wir auf die perfekte Symbiose von Prominenz und Luxusuhr.

Die Armbanduhr hatte lange Zeit ein sehr feminines Image, während die Herren der Schöpfung noch an der Taschenuhr festgehalten haben. Ausgerechnet der 1. Weltkrieg sollten diese Stereotypen aufbrechen. Denn plötzlich waren die Armbanduhren wegen des leichten Ablesens, des Tragekomforts und der sich stetig weiterentwickelnden Technik hoch im Kurs. Vor allem Soldaten, Piloten oder Taucher wussten die verschiedenen Modelle sehr zu schätzen, die eigens für sie entwickelt wurden. Armbanduhren hatten zu dieser Zeit nicht nur einen optischen, sondern besonders einen praktischen Nutzen.

1920er Jahre – Cartier Tank setzt Maßstäbe


Cartier Tank Américaine

In den 20er Jahren erlebte die Armbanduhr einen regelrechten Aufschwung und Louis Cartier wusste das Potenzial bereits früh auszuschöpfen. Mit der Cartier Tank wurde eine Uhr entwickelt, die sich bis heute auf dem Markt gehalten hat. Die charakteristische Form, die tatsächlich einem Panzer nachempfunden wurde, wissen auch Prominente zu schätzen, die in den folgenden Jahrzehnten mit einer Cartier Tank am Handgelenk zu sehen waren.

Boxer Muhammad Ali, Prinzessin Diana, Künstler Andy Warhol, First Lady Michelle Obama, Cary Grant, Truman Capote, John F. u/nd Jackie Kennedy ebenso wie Schauspieler Jake Gyllenhall sind als Träger oder gar offizielle Markenbotschafter der Marke Cartier und der Cartier Tank als eines der beliebtesten Modelle bekannt.

1930er Jahre im Art déco Stil

In den 30er Jahren war es mit Art déco eine Stilrichtung, die auch Armbanduhren und Schmuck entscheidend beeinflussen sollte. Der Art déco zeichnet sich durch eine stilisierte, flächige Darstellung floraler und organischer Motive aus, die stark auf Symmetrie setzt. Die traumhaft schöne Reverso mit schwarzem Art Déco Zifferblatt und Rotgoldgehäuse steht exemplarisch für die Entwicklung in den 30er Jahren.

Leonardo DiCaprio, Lenny Kravitz und Pierce Brosnan waren es, die sich für die neueren Modelle der LeCoultre Reverso begeistern konnten.

Eine weitere Uhr, die vom Namensgeber inspiriert wurde, war die Longines Lindbergh. Der berühmte Pilot Charles Lindbergh sollte die Entwicklung der Uhr vorantreiben und Jahrzehnte später noch können sich Humphrey Bogart (auch im Film Casablanca), Amelia Earhart, Audrey Hepburn und Polarforscher Richard Byrd für das Uhrwerk mitreißen lassen.

40er Jahre als Zeit der Fliegeruhren


Rolex Oyster Perpetual

Der Zweite Weltkrieg sollte seinen Schatten über die Welt legen und einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Armbanduhren geltend machen. In erster Linie waren es Fliegeruhren, die den Markt eroberten und sich hervorragend verkauften. IWC und andere Hersteller setzen auf eine ausgefeilte Technik, eine gute Ablesbarkeit und Bruchsicherheit. Die ikonischen Fliegeruhren wie die IWC Pilot oder die Rolex Oyster Perpetual Air-King sind weltweit für ihre Präzision, ihre überragende Technik und den Instrumenten-Look bekannt. Football-Legende Tom Brady oder Formel 1 Star Lewis Hamilton tragen die berühmten Uhren aus dem Hause IWC gerne zur Schau.

1950er Jahre mit Marilyn Monroe & Elvis Presley

Vintage-Blancpain-Uhr –
Marilyn Monroe
© Blancpain

In den 50er Jahren wurden aus verschiedenen Perspektiven neue Maßstäbe gesetzt. Die Rolex Submariner sollten mit ihrer sportlichen Eleganz kommende Generationen an Luxusuhren bis heute inspirieren und dominieren. Erstmals war es aber in diesem Jahrzehnt auch so, dass Prominente den Uhren zu Weltruhm verhalten.

Stilikone Marilyn Monroe verhalf der Marke Blancpain zu hohem Ansehen und der „King“ Elvis Presley stand gleich für mehrere Modelle Pate. Die „Elvis’ Omega Constellation“ wurde eigens nach ihm benannt und Rolex King Midas war ein weiteres Schmuckstück, das seinen Arm offiziell zierte. Die Konsequenz war eine Berühmtheit für die Armbanduhren, die bislang nicht alle auf dem Schirm hatten.

1960er mit Mondlandung und Rolex-Liebhabern

ROLEX, SIR JACKIE STEWART © Rolex

Die 60er Jahre waren äußerst ereignisreich und die Prominenz entdeckte ihre Vorliebe für die Marke „Rolex“. Die Rolex Daytona „Paul Newman“ war eigens dem namhaften Schauspieler gewidmet, zudem fand sich die Schweizer Manufaktur unter anderem an den Armen von John F. Kennedy, Martin Luther King oder Rennfahrer Sir Jackie Stewart wieder.

Rolex eroberte in den 60er Jahren auch die James Bond-Filme. Sean Connery als 007 in „Dr. No“ bewies einen guten Geschmack für Uhren mit der Rolex Submariner (Referenznummer 6538), die auch als „Big Crown“ bekannt wurde.

Die Mondlandung sollte der Speedmaster Professional von Omega zur Bekanntheit verhelfen, weil Buzz Aldrin die außergewöhnliche Uhr mit der Referenz 105.012 bei der Apollo-11-Mission 1969 getragen hatte.

In diesem Jahrzehnt vollzog sich endgültig der Wandel weg von der funktionellen Armbanduhr hin zum modischen Accessoire.

1970er mit Steve McQueen & Marlon Brando

Filme und Schauspieler sowie Prominente aus dem haben schon in der Vergangenheit zum Ruhm von Luxusuhren beigetragen. Bei der TAG Heuer Monaco war es der legendäre Film „Le Mans“ mit Steve McQueen, der die Uhr über Nacht zum Weltruhm verhalf. Das Werk gilt als der authentischste Rennfilm aller Zeiten und katapultierte die Bekanntheitswerte der TAG Heuer Monaco in Höhe.

Sie wird bis heute gerne von Bill Paxton, Al Pacino oder Maria Sharapova getragen. Marlon Brando hingegen unterstützte mit seinem Auftreten die Marke Rolex mit verschiedenen Modellen

Die sogenannte Quarzkrise betraf die gesamte Uhrenindustrie und hätte sie fast die Existenzberechtigung gekostet. Jean-Claude Biver sollte mit dem Kauf der Rechte an der Marke Blancpain und später Zenith eine Wende einleiten. Mechanische Luxusuhren setzten sich bewusst mit Kunsthandwerk, Tradition und Ewigkeit von der breiten Massen ab und etablierten sich endgültig als Sammler- und Lifestyleobjekt.

Uhren wie die Audemars Piguet Royal Oak 1972 mit einem Stahlgehäuse oder die Patek Philippe Nautilus 1976 sorgten mit ihrem Design für Aufsehen. Steph Curry, Travis Scott, Drake und Justin Bieber sind als Träger der Royal Oak bekannt.

1980er mit Richard Gere und Patrick Bateman


Rolex Datejust

Die 80er Jahre waren sehr unterschiedlich in der Wahrnehmung. Während mit Swatch ein Uhrenhersteller auf die Bunt setzte und viele begeisterte, waren es im Segment der Luxusuhren eher die klassischen und Vintage-Modelle. Richard Gere als Inbegriff eines Gentleman in „Pretty Woman“ trug eine Rolex Datejust, während Prince Michael of Kent mit einer Audemars Piguet Royal Oak ablichten ließ. Patrick Bateman offenbarte seine Zuneigung für eine Rolex Datejust. Mit der gleichen Marke war Clint Eastwood (Rolex GMT-Master 16753 Root Beer) unterwegs, Bruce Springsteen hingegen mit einer Heuer Autavia 1163.

1990er mit Steffi Graf und Sylvester Stallone


Panerai Radiomir

In den 90er Jahren eroberten die mechanischen Uhren wieder den Markt und ließen das Zeitalter der Quarzuhren verstummen. Sylvester Stallone sollte dabei der Marke Panerai zum Aufschwung verholfen, weil er diese nicht nur im Film trug, sondern auch 200fach verschenkte und so den Siegeszug startete. Arnold Schwarzenegger als weiterer Filmstar der 90er prägte das Image der Audemars Piguet Royal Oak Offshore, mit der er oft gesehen wurde. Und damit auch der Hype um große und auffällige Uhren.

Keinesfalls vergessen ist die Partnerschaft zwischen Omega und den James Bond Filmen. Im Jahr 1995 gab Pierce Brosnan in GoldenEye sein Debüt als neuer James Bond mit einer quarzgesteuerten Omega Seamaster 300M, später mit einem mechanischen Omega Seamaster 300M Professional Chronometer.

Die deutsche Sportikone Steffi Graf triumphierte mit stilvollen Uhren von Longines, während John Travolta der Breitling Navitimer 01 ins Rampenlicht verhalf.

2000er Jahre – die Luxusuhr wird zum perfektes Accessoire

Tudor David Beckham © Tudor

In den Jahrzehnten zuvor waren es vereinzelte Prominente, die mit passenden Luxusuhren gesichtet wurden. In den 2000er entwickelte sich die Luxusuhr zu einem perfekten Accessoire für Musiker, Schauspieler, Künstler und andere prominente Persönlichkeiten, auch auf Social Media. Die Liste erscheint dabei endlos lang, aber ein kleiner Auszug zeigt die Vielschichtigkeit.

Dabei fungiert Social Media als Multiplikator von Trends und prominenten Sichtungen. Sowohl auf Instagram als auch bei Tik Tok sorgen Prominente für Aufsehen mit dem Tragen von Luxusuhren. Dabei fallen insbesondere außergewöhnliche Modelle, Vintage-Uhren werden aus der Versenkung geholt und neue Trends geschaffen.

Fußballer David Beckham und Musikerin Lady Gaga stehen mit Tudor in Verbindung, Leonardo DiCaprio trägt eine Rolex Datejust oder eine Uhr von Tag Heuer. Jennifer Lawrence und Kate Winslet haben eine Zuneigung für Longines Watches, während Ryan Reynolds sich die Patek Philippe Sky Moon Tourbillon aussuchte. George Clooney setzt auf eine Omega Speedmaster Professional und Sebastian Vettel auf eine Girard Perregaux.

Dies zeigt eindrucksvoll, wie sich die Symbiose aus Prominenz und Luxusuhr entwickelt hat. Die auffälligen Modelle sind von den berühmten Armen nicht mehr wegzudenken.